GELDGESCHICHTLICHE NACHRICHTEN – 47. Jg. • Januar 2012 • Heft 259

„Suche Irak, 5 Dinar 1990 (Me) auf die Annektion von Kuwait.“
Was?
Die Numismatik ist die wissenschaftliche und/oder hobbymäßige Beschäftigung mit Münzen und Medaillen. Diesbezügliche Zeitschriften existierten bereits im 18. Jahrhundert. Hier ist ein entsprechendes Magazin aus Frankfurt am Main.
Turnus
„Erscheint sechsmal jährlich.“
Kioskpreis-Inhalts-Verhältnis
Gesamtseitenzahl inklusive Titelblatt: 52 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Mit den Kleinanzeigen sechs Stück.
Preis: Man muss Mitglied der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte Gemeinnützige Forschungsgesellschaft e.V. (GIG) sein, um die Geldgeschichtlichen Nachrichten beziehen zu können. Die Mitgliedschaft in dem Laden kostet 42,- Euro im Inland und 40,- Euro im Ausland. Wenn man sich nicht anderweitig engagiert, zahlt man also sieben Euro pro Heft.
Format: DIN A 4 klassisch
Titel & Layout
Grafisches Element des Titelbildes ist die Weihnachtsmedaille eines deutschen Landser, der sich 1944 in einem texanischen Kriegsgefangenenlager langweilte. Motto: „Deutsche Weihnacht fern der Heimat.“
Hier ist die erste Ausgabe der Geldgeschichtlichen Nachrichten im neuen Layout seit Jahrzehnten. So steht es in der Einleitung. Rein haptisch habe ich schon hochwertigere Produkte in der Hand gehabt und nichts dafür bezahlt. Das ist natürlich die falsche Sichtweise.
Erwerbsgeschichte
Von Henning, einem langjährigen Bezieher, als Leihgabe bekommen. Nach der Besprechung soll ich das Heft gut erhalten zurückschicken. Zur Beruhigung: das ist mir möglich.
Vermutete Lesergruppe
Bei dieser stupenden Eindeutigkeit verkneife ich mir jeden albernen Spruch. Man sagte mir, die Geldgeschichtlichen Nachrichten seien seriöser als andere Magazine mit derselben Zielgruppe.
Inhalt
Unter anderem kann man den ersten Teil des Aufsatzes über „Bargeldabflüsse durch Auswanderung nach Nordamerika vor Gründung des deutschen Reiches“ von Jens Heckl lesen.
Außerdem gibt es massig Rezension von Münzen.Diese Berliner Jubiläumsmünze zur Einführung des Euro vor zehn Jahren hatte ich auch schon einige Male in meinem Portemonnaie:
Die 2-Euro-Münze zur Feier des XXVI. Jugendtages bisher noch nicht:
Diese finnische 5-Euro-Münze – als Fortsetzung der Serie „Historische Provinzen in Finnland“ der Provinz Österbotten gedacht – habe ich ebenfalls genauso wenig besessen wie die ungefähre Vorstellung der geographischen Lage von Österbotten.
Hier noch mein Liebling unter den vorgestellten Euronen: Die … BÄ-BÄ-BÄM … belgische 100-Euro-Münze auf den Jugendstil-Architekten Victor Horta (Auflage 2.000 Stück):
Der Euro in seinen vielfältigen Ausführungen ist geil. Schon ohne Sondermünzen. Soviel zu unserer Währungskrise.
Verdikt
Einblicke in andere Bereiche des süßen Sammelwahns wage ich immer gerne. Erst neulich gab es ja in einem überdimensionierten Hotel gerade außerhalb des Berliner S-Bahnrings die World Money Fair. Da rollte der Rubel. Unter anderem der Teuerste der Welt.
Seit Aktien nicht mehr laufen, muss man halt Geld kaufen. Das reimt sich und alles was sich reimt, ist gut. So wie „Deutsche Weihnacht fern der Heimat.“