POWERED RECORDS FANZINE # 4
"What's good is I basically get paid to work out and chill. It shouldn't affect the band too much, unless I have to do a deployment but they only last 4 months so it's not THAT bad. My main focus right now is Blindside. Wasn't Raybeez in the military too?"
Was?
Vor gut einem Jahr gab es schonmal einen Eintrag zur dritten Ausgabe des Powered Records Fanzine. Darin habe ich nach Anhand fünf verschiedener belgischer Fanzines den Aufstieg und Niedergang des belgischen Hardcore in den Jahren 2000 bis 2009 beschrieben. Für Powered Records habe ich nicht weniger den Untergang prognostiziert. Meine Meinung werde ich nicht revidieren, aber das katatonische Zucken von Powered Records auch nicht ignorieren.
Im Gegenteil: Nicht umsonst ist dies der erste Zeitschriftentitel, der hier wiederholt an das warme Licht eurer werten Aufmerksamkeit gezerrt wird. Manchmal ist die selbstauferlegte, aber niemals deutlich formulierte Regel der Einmaligkeit jeder rezensierten Publikation nicht zu befolgen. Vor allem dann nicht, wenn es um meine Kerninteressen geht.
Turnus
Den Turnus als unregelmäßig zu bezeichnen ist hier eine Untertreibung: Die letzte Ausgabe erschien vor zwei Jahren. Die beiden ersten Ausgaben gab es überhaupt nicht.
Erwerbsgeschichte & Auflage
Wie schon bei der letzten Ausgabe des Powered Records Fanzine bekam ein Heft nur, wer eine Schallplatte direkt beim Label bestellt hat. Ich war gerade eine Woche in Kroatien im Sommerurlaub, als ich im Hostel von Veli Lošinj endlich mal wieder ins Internet konnte. Enttäuscht über die mangelnde Freundeaktivität bei Facebook, surfte ich über ein paar Hardcoreseiten.
Bei Powered Records ging schon seit einiger Zeit wenig. Dieses mal gab es Neuigkeiten. Die Ankündigung einer neuen Platte hysterisierte mich völlig. Das Demo von Blindside – einer jungen Straight Edge Band aus dem flämischen Teil Belgiens – würde auf Vinyl gepresst.Schnitt. Drei Wochen nachdem das Absenden aller Vorbestellung auf der Powered Website angekündigt wurde, hatte mich noch immer keine Blindside 7″ erreicht.
Erst nach einem schwarzen, schwarzen Tag inklusive Motze vom Chef, Maden in der Küche und Heizungsausfall in der Wohnung lag das kleine Päckchen im Briefkasten. Nicht alles war gut, aber vieles ein wenig besser. Manche Dinge ändern sich nie. Zum Glück ist in den vergangenen Jahren das Warten auf Schallplatten nicht mehr ein so großer Lebensinhalt von mir, wie es früher der Fall war.
Auflage
Von der Pre-Order-Ausgabe der Blindside 7″ gab es 100 Stück, denen das Powered Records Fanzine beigelegt wurde. Limitiertes Wissen ist das beste Wissen.
Kioskpreis-Inhalts-Verhältnis
Gesamtseitenzahl inklusive Titelblatt:12 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Eine. Sollte man sich auf das beworbene Produkt freuen oder ist das nur Quatsch?
Preis: Platte und Zine zusammen kosteten 9 Euro ppd von Belgien nach Berlin. Bezahlt wurde per Paypal.
Format: 7″ x 7. Ich dachte erst, es sei ein Variantcover und die Belgier hätten vergessen, mir das Fanzine beizulegen.
Preis pro Inhaltsseite: 1,22 Euro für den Preis zu veranschlagen ist albern, da es ja in erster Linie um die Platte geht und nicht um dieses Fanzine, welches eine Bonusbeigabe ist.
Vermutete Lesergruppe
Alte Hasen und junge Würmer … im besten Fall. Einen kleinen, faden Nachgeschmack von Nostalgie hat die Powered-Wiederbelebung schon, aber das ist mir total egal. Hauptsache guter Mosh. Den gibt es entgegen anderer Behauptungen nämlich viel zu selten.
Titel
T-Shirts von Hardcorebands, die zwischen 1985 und 1990 bedruckt wurden – es ist der Stoff mit dem bei ebay.com halsbrecherische Summen generiert werden. Vergesst Supreme Panel Caps oder alte Magazine.
Inhalt
Das ganze Teil ist in ca. fünf Minuten durchgelesen. Es gibt zwei Interviews; eines davon natürlich mit Blindside. Lücken werden mit Livefotos und vokal-lastigen Bildunterschriften gefüllt:
Layout
Da hat sich seit der letzten Ausgabe wenig geändert: Schere, Kleber, Copyshop.
Verdikt
Die Lieferung dieser Bestellung hat mich dazu inspiriert verstärkt alte Scheiben von Teamwork Records aufzulegen. Nicht zuletzt das Bandfoto in der Frituur erinnert doch irgendwie stark an die sträflich unterschätzte Pushed Too Far – „Lost Time“ 7″:
Bands in Gasthäusern – sicherlich auch ein gutes Motiv für einen Tumblr-Feed.