SLANTED # 15 – Fall 2011
"And designing is a bit like reading a new book: The best way is to open it and start reading without preconceived ideas what it is about. Postpone your judgements until you finish it."
Was?
Der Leser verwendet den „Font“ Coelnische Current Fraktur sowohl im Wappen als auch in den Überschriften der rechten Kolumne. Die wurde irgendwo kostenlos heruntergeladen und ohne Verweis genutzt. Danke und die Bitte um Entschuldigung an den Erfinder … obwohl …
Schließlich waren Einzel- und Industriekaufleute, Kabelverleger, chinesische Fabrikarbeiter, Angestellte von Logistikfirmen, Drucker, Journalisten, britische Supermarktketten und Drogendealer waren ebenso am Gelingen dieses Blogs beteiligt.
Achso, slanted ist eine Art Fachmagazin für Grafikdesigner.
Turnus
Viermal im Jahr
Auflage
Irgendwo da draußen liegen 10.000 hautfarbene Papierblöcke.
Kioskpreis-Inhalts-Verhältnis
Gesamtseitenzahl inklusive Titelblatt: 180 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Habe heute keine Lust zu zählen. Mehr Unis als Hersteller von Luxusuhren
Preis: € 12
Format: Eine gleichberechtigte Mischung aus Quelle Hauptkatalog und Galerieprospekt
Preis pro Inhaltsseite: 0,0666 Cent
Erwerbsgeschichte
Julia Kahl – Chefin vom Dienst – gefiel die Infopost vom Leser. Es gab im Austausch dieses Freiexemplar des slanted. Machen wir uns als auf zum Gefälligkeitsdienst.
Titel
„Experiment“ ist Thema der Ausgabe. Steht ja schon auf dem Cover.
Inhalt & Vermutete Lesergruppe
Grundsätzlich ist jede einzelne Seite eine Re-Digitalisierung wert. Ein Hauptaugenmerk liegt bei der Vorstellung einzelner Schrifttypen. Es gibt eine Menge davon. Und es gibt Menschen, die diese Schrifttypen bauen und versuchen sie zu Geld zu machen. War mir so auch noch nicht bewusst. Zwei Favoriten:
Das wiederkehrende schlechte Gewissen für meine Urheberrechtsverletzung ist hier ein wenig der Grundton. Entsprechende Hinweise und Links wären angebracht.
Haptik
Sperrig ist das slanted nicht, aber schwer ist es. Eine Kante ist mir schon auf den Fuß gefallen. Das fügte mir Schmerzen, dem Heft aber keinen Schaden zu. Wenn im Impressum die Drucktechnik schon derart ausführlich präsentiert wird, ist doch alles klar: Was für andere Magazine völlig unnötig wäre, wird zum Praxistest im Magazinformat. Hier ballert man Farbe auf alles was an Papier im Druckereilager liegt.
Bildserien gibt es auch. BVB-Fans sind eine gute Truppe und natürlich auch ein leicht gefundenes Fressen für ironische Belustigung:
Verdikt
Das slanted sieht leichter konsumierbar aus, als es eigentlich ist. Doch man wird belohnt. Leser des slanted sollten alle Sinne leise und die Augen ganz groß stellen. Die richtige Akustik bietet ein Ruheabteil im Fernzug. Besser noch, man geht gleich in die Bibliothek. Dazu genug Muße und Zeit und man wird noch Tage nach der Lektüre Preistafeln im Schnellimbiss, Abfahrtszeiten an Haltestellen und die Buchstaben im eigenen Blog mit völlig anderem Verständnis betrachten und schätzen.