skiing – No. 54
"Apropos invitationals: Wie hat es sich angefühlt, von Mr. Jon Olsson eigenhändig Champagner ins Maul gespritzt zu bekommen? Gefühle?"
Was?
Deutschlands Freestyle Skiing-Magazin. Freestyle Skiing bedeutet fernab von befestigten Pisten zu brettern, in Rampen zu droppen auch mal den Hubschraubertransport auf die Gipfel in Anspruch zu nehmen. Extremsport? Vermutlich.Ich kenne das Heft durch den Redakteur und meinen alten Homie und Dawk-Mitbestreiter Chris Neumann.
Durch ihn wiederum den restlichen Redaktionsteam: Roman, ehemaliger Gebirgsjäger und gelegentlicher Trachtenträger, sowie den Spross einer bayrischen Bäckereidynastie Anton. Im wunderschönen München weilend, kommt es durchaus vor, dass ich das Helle mit diesen Jungs verhafte:
Turnus
Es erschient siebenmal im Jahr. Dabei öfter im Winter und selten im Sommer.
Auflage
Das hat mir Chris schon ein paar Mal erzählt, aber ich vergesse es immer wieder.
Erwerbsgeschichte
Mitgebracht bekommen.
Vermutete Lesergruppe
Junge deutschsprachige Alpenbewohner.
Titel
Lässt sich aufklappen. Darunter gibt es Werbung
Inhalt
Diese Ausgabe ist das Product Special zum Saisonauftakt (durch ein Interview und einem Reisebericht über Indien abgerundet). Vermutlich läuft es im Freeski ähnlich wie im Literaturbetrieb: Die meiste Kohle verdienen die Austatter zwischen Oktober und Dezember. Seitenlange Auflistung von Skiern, Helmen und Bindungen nehmen den Löwenanteil des Heftes ein. Dazu kommen einige Modeaufnahmen. Die Bretter von Kästle gefallen mir optisch in ihrer Schlichtheit am Besten:
Bei dieser Anzeige stockte mir als in Ostfriesland aufgewachsener Mensch natürlich der Atem:
Da wo ich herkomme, haftete am Skifahren immer noch der Stallgeruch der Dekadenz.
Haptik
Verückterweise wird die skiing in England gedruckt, wo auch der Verlag sitzt. Riecht und fühlt man. Hat was von der Empire. Guter Wobbel.
Verdikt
Nicht nur wegen meiner ostfriesischen Herkunft, sondern auch aus mangelnden Interesse stand ich noch nie auf den Brettern, die Vielen die Welt bedeuten. Vom Skifahren habe ich soviel Ahnung wie der Bayer vom Boßeln. Macht ja nichts. Hier macht ein kleines Team einen fetten Job. Freu mich auf das nächste Aprés Grafitti Hardcore-Wochenende in Bavaria … sofern es die Saison denn zulässt.