Wood Wood – autumn and winter 2010 / 2011
Was?
Katalog des dänischen Bekleidungshauses Wood Wood. Es handelt sich dabei nicht um einen Bestellkatalog, sondern eine geheftete Präsentation mit deren Hilfe sich potentielle Kunden, Vertriebspartner oder andere Multiplikatoren einen Eindruck darüber verschaffen können wie die Kleidung aussieht und wie sitzt.
Die Kollektion hieß Assistens Autumno und ist dem alten Assistenzfriedhof im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro gewidmet, in dessen Nähe die Firma ihren Hauptsitz hat.
Turnus
Man sollte fast vermuten, dass die Erscheinung des Katalogs an den Wechsel der Kollektionen gebunden ist. Die ist traditionell in der Modebranche ja im September und März.
Preis-Inhalts-Verhältnis
Gesamtseitenzahl: 32 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Ich würde sagen 32 Seiten
Preis: Kostenlos
Format: DIN A 5
Preis pro Inhaltsseite: Kostenlos
Erwerbsgeschichte
Im Internet habe ich eine reduzierte Hose bestellt. Dieser Katalog kam mit der Abrechnung. Ich hätte lieber einen Aufkleber bekommen. Oder zwei-
Inhalt
Und ganz vorne:
Hinten sind Kontaktadressen und noch ein paar weitere Logos.
Layout
Hübsche Heftklammern. Sie haben Rundungen, um den Katalog in einen Aktenordner einzuheften. Das ist gedacht für die Händler.
Verdikt
Wie gesagt, die reduzierte Hose … ein Knopf ist nach dem ersten Waschen abgefallen. Ich habe schon so etwas erwartet. Erst im Herbst ist ein Träger meines Wood Wood Rucksacks halb gerissen. Den habe ich ebenfalls zu halben Preis bestellt. Made In China. Beides. Im Grunde kein Problem. Wirtschaftswunder gönne ich jedem Land. Ich verstehe auch, dass kleine Firmen ökonomisch arbeiten müssen, aber wenn die Qualität nicht stimmt, verliert alles an Bedeutung: Aussehen und Schnitt der Produkte, Lage der Geschäftsfläche, kulturelle Referenzen.
Kenner haben mich ja schon gewarnt, dass es sich bei Wood Wood nicht um Tech Wear handle. Ist das hier die Beschwerde eines aufgebrachten Konsumenten? Jap. Ich mag wie die Sachen aussehen, ich mag die kleine Firma, die mir in diesem Video vorgestellt wird. Ich mag es, dass mir vom Internetladen nach zweifacher Anfrage der reduzierte Preis des Rucksacks zurückerstattet wurde. Dazu kam eine lange Erklärung von Morten Meldgaard, dem Web Manager:
„I’m sorry to hear about the problems with the bag. To be honest we unfortunately have had a few similar experiences and therefore we have removed the backpack from our site.I will refund the amount for the bag to your credit card ok?Concerning quality – this is something we are always looking to improve. You frown a bit about the fact that we produce our goods in China/Hong Kong. Actually China has become one of the best countries to manufacture in, also in terms of quality. We are actually achieving better results with our production there as we were when we were producing in Portugal, Poland, Turkey and Greece. And with the rising costs of produce materials such as cotton in particular, we have chosen to still stay in China, instead of venturing of to cheaper production countries with less expertise, such as Bangladesh, Vietnam, etc. I know many people are keen on buying made in Italy or Portugal goods and such, but often times, these goods are actually also just produced by Chinese workforce with in those countries. We do not try to hide behind a Made in Europe tag, but are true to who produces our stuff.“
Ich mag es nicht, dass der – vom Änderungsschneider neu angenähte – Träger schon wieder reißt … und der andere gleich mit. Immerhin habe ich nicht den vollen Preis für den Kram bezahlt. Das werde ich auch nicht so schnell tun. Fühl dich aber von nichts abgehalten. Im Moment ist radikaler Schlussverkauf der soeben vorgestellten Kollektion. Entsprechende Kaufmöglichkeiten sind schnell im Netz zu finden.
Konsum kann manchmal schon sehr anstrengend sein.