THE STAND APART # 3 – SUMMER 2000
"Don't complain if you don't do a fucking thing yourself."
Was?
Ein Zine vom Reproach-Sänger. Die gab es es damals schon und gibt es immer noch. Eine Lebenszeit von zehn Jahren ist für eine Hardcore-Band beachtlich.
Turnus
Das ist das letzte Heft soweit ich informiert bin.
Preis-Inhalts-Verhältnis
Seiten inklusive Cover: 48 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Keine. Dafür aber eine kleine Werbung für die erste Ausgabe des Push The Limit Zine. Darüber später mehr.
Preis: Keine Ahnung. Vermutlich ein paar Gulden. Wieviel waren die nochmal wert?
Format: DIN A 4
Preis pro Inhaltsseite: s.o.
Erwerbsgeschichte
Da bin ich mir unsicher. Vermutlich habe ich das Stand Apart im Sommer 2001 auf dem (re)fuse-Fest gekauft.Die Konzerthalle (das war es wirklich) lag direkt an einem Hafenbecken. Zwischen zwei Bands haben wir da rumgehangen. In der Nähe saß ein anderer Typ. Sein Kumpel kam von hinten angeschlichen, hat ihn hochgehoben und kopfüber über das brackige Wasser gehalten. Plötzlich plumpste das Handy des Überfallenen aus der Hosentasche und versank. Das war 2001. Da war es noch kein Standard ein Mobiltelefon zu besitzen. Noch nie hatte ich einen Mann so weinen sehen.
Titel
Der Misfits-Schädel ist eine völlig ausgelutschte Punk-Ikonographie. Er sieht hier trotzdem ganz gut aus.
Inhalt
Der Text über eine lokale Miniramp ist einfach nur liebenswürdig. Die Wut, die sich durch das Heft zieht, auch. In der Zeit ging es zumindest im Euro-Core immer noch mehr um Unity und Friendship, Straight Edge und Commitment. Da war simple Wut sehr erfrischend.
Layout
Gutes altes Cut’n’Paste. Für meinen Geschmack etwas zu unruhig. Die Fotos von 97A und Dead Nation sind zum Teil sehr verpixelt. Gab es 2001 noch nicht genug Bandbreite um ordentliche Datenanhänge per E-Mail zu versenden?
Verdikt
Das Stand Apart war ein Heft, was sich ziemlich mit meiner musikalischen Geschmacksentwicklung deckte. 2000 war der Euro-Straight-Edge-B-Klasse-Core ausgelutscht und der dreckigere Sound der frühen 80er kam in Mode … oder American Nightmare. Deren Platten und Merch haben bei bei einer neuen Internetseite namens ebay.com vorbildlich gezeigt, was an Preisen für limitierte Auflagen möglich war. Mit einem AN-Shirt – damals hatte Bridge 9 ja noch nicht die Infrastruktur wie heute – warst du ABSOLUT en vogue.
Belgien war noch nicht das Hardcore-Mekka, was es später wurde. Es gab an Bands One X More, die 1998 / 99 zwei Platten veröffentlicht haben. Bei denen ging musikalisch auch schon stramm in die Richtung der frühen 80er. Außerdem erinnere ich mich an XBuildingX. Vom H8000 Sound – für manche ist er legendär – fand nur Kindred gut. Außerdem ist diese Welle wohl eher in der Mitte der 90er einzuordnen.
Auf dem (re)fuse-Fest hat dann noch eine junge Band namens The Deal gespielt. Irgendwann nachmittags. Die 7″ war gerade draußen. Leider erinnert sich selbst das Internet nicht mehr an diese Band … obwohl zwei der Musiker bei ihrem Auftritt American Nightmare Shirts trugen.