Socialist Worker – No 2231, 11 December 2010
"Many streets in the university quartier were still paved with cobbles. Now students began to tear them up to build barricades. A passing building worker helped them by showing them how to use a pneumatic drill."
Was?
Eine Gazette einer Sozialistischen Partei. Nach einigen Vorläufern 1968 gegründet. Seitdem kamen in anderen englischsprachigen Ländern Ableger hinzu. Das hier ist das Original.
Turnus
Wöchentlich
Preis-Inhalts-Verhältnis
Seiten inklusive Cover: 16 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: Keine
Preis: £ 1
Format: Tabloid
Preis pro Inhaltsseite: Sechs Pennies
Erwerbsgeschichte & Auflage
Bleiben wir bei der Wahrheit: Ich bin letzten Donnerstag mit einem ‚Coffee-to-go‘ vom Trafalgar Square zum Parliament Square geschlendert und gemeinsam mit meiner Freundin direkt in die große Demonstration gegen die Erhöhung der Studiengebühren geraten. Zu diesem Zeitpunkt wurden weder Absperrgitter gerüttelt, noch Pferde in den Menge manövriert. Nur ein paar unidentifizierbare Wurfgeschosse wurden hin und wieder auf die Fahrzeuge der Polizei geschleudert. An einem der Eingänge zur U-Bahnstation Westminster wurde der Socialist Worker verkauft. Ich zeigte Interesse, musste aber bei dem Kaufpreis erstmal abwinken. Die Verkäuferin bot an, ich könne soviel zahlen wie ich hätte. Ich zahlte 16p – den Rest meines Kleingeldes – und bekam die Publikation.
Jetzt hatte ich Kaffee und Zeitung. Es ist unfair einem Konzern für Systemgatronomie mit über 1.500 Filialen in der ganzen Welt (Tendenz steigend) den korrekten, überhöhten Preis für ein Getränk zu zahlen und dem Straßenvertrieb vom Socialist Worker (Auflage unbekannt, man vermuttet unter 10.000 Exemplare) nicht mal ein Fünftel des Originalpreises zu gönnen. Genau da fängt das Problem an. Ich bin ein Teil davon. Du wahrscheinlich aber auch. Woanders.
Titel
Stilistisch einwandfrei an jede erdenkliche Boulevardzeitung angelehnt. Ankündigung für anstehende Demonstrationen dürfen hier nicht fehlen.
Inhalt
Viel dagegen, wenig dafür. Man muss schon zum Text auf Seite 12 blättern. Dort stellt sich die ‚Socialist Worker Party‘ vor. Die Utopien des Kommunismus eignen sich stets gut für Tagträumereien. Demo-Berichterstattung ist öde.
Layout
Von 31 Fotos zeigen 18 Fotos Demonstrationen oder artverwandte Zusammenrottungen.
Verdikt
Arbeiterrechte sind wichtig, Produktqualität auch. Studenten müssen auf ihre Situation aufmerksam machen, wenn so drastische Studiengebühren wie in England beschlossen werden. Das wurden sie nämlich. Trotz der Proteste.