Neues Deutschland – Freitag, 29. Oktober 2010
Allerdings entschied er sich dann für eine Heilpraktikerausbildung. In der selbstverwalteten Schule fand er zum linken Spektrum. Nach seinem Abschluss war für ihn klar, dass er seine Existenz nicht von der Krankheit anderer Menschen abhängig machen wollte.
Was?
So etwas wie Pfeffi. Etwas aus dem anderen, zerfallenen Deutschland was aber wirtschaftliche Klippenfahrten bisher überlebte. Eine Tageszeitung, nein, ein ehemaliges Zentralorgan. Diese Einordnung darf erlaubt sein. Dafür werden auch keine müden Witze über die neuen Bundesländer gerissen. Versprochen.
Turnus
Täglich, außer sonntags
Preis-Inhalts-Verhältnis
Seiten inklusive Cover: 24 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: So etwas gibt es bei der ND nicht
Preis: 1,40 €
Format: Rheinisches Format
Preis pro Inhaltsseite: Ca. 0,06 €
Erwerbsgeschichte
Das Probe-Abonnement ist unkompliziert zu bestellen und endet nach 14 Tagen automatisch.
Titel
Da muss ich jetzt mal meiner Ratlosigkeit Luft machen: Ich habe die Zeitung 14 Tage bezogen. Manchmal ist das Titelbild farbig (wie in diesem Fall) und oft nicht. Diese gestalterische Schwankung ist nicht mal auf bestimmte Tage festgelegt.
Inhalt
Diese Nummer behandelt ausführlich die Proteste gegen den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof. Vielleicht erinnerst du dich. Da waren alle bevor sie beim Castor waren. Jaja, das Tagesgeschäft der Medien ist schon ermüdend. Im Auslandsteil glaube ich einen leichten Fokus auf die ehemaligen sozialistischen Bruderstaaten zu erkennen. Außerdem: positive Mitteilungen vom Arbeitsmarkt (Ost):
Layout
Warum hat man sich beim Neues Deutschland dieses Türkis als Erkennungsfarbe gegeben hat. Kein Mut für ein knalliges rot oder gibt es zuviel Konkurrenz in diesem Farbspektrum?
Verdikt
Hier und da wird den Menschen aus den neuen Ländern wohl sehr aus der Seele gesprochen. Das ist in Ordnung. Die beigelegten Werbebroschüren des Verlags mit alten Filmen aus alten Zeiten und Büchern wie „Russenwitze – Das Original“ oder „Die DDR unterm Lügenberg“ verraten viel von der Zielgruppe, die es immer noch in den Neubauten und Datschen da draußen zu geben scheint. Einem geschenkten Gaul guckt man nicht in den Arsch. Wenn das Probeabo so korrekt läuft, ist zumindest auf Leserseite nichts zu bemängeln. Geld werde ich aber für diese Zeitung nicht ausgeben. Trotzdem wird mir Neues Deutschland morgen sicher fehlen, dieses süße, robuste, linke Ätzblatt …