EMPIRE – NOVEMBER 2010
If you like this sort of thing, nothing will stop you going to see it. Otherwise: it's terrible. Stay away.
Was?
Eigentlich habe ich die Bahnhofsbuchhandlung mit dem festen Vorhaben betreten, ein albernes Magazin für diesen Blog zu kaufen. Wild und Hund war mir dann aber zu teuer und ein Oma-Magazin mit Rätseln und Hitparaden-Künstler-Klatsch zu albern. Dann sah ich die gleiche Ausgabe des Empire, das ich mir vor schon drei Wochen in England gekauft habe. Das ist doch ein Zeichen. Was Empire ist? Eine Filmzeitschrift.
Turnus
Monatlich
Preis-Inhalts-Verhältnis
Seiten inklusive Cover: 180 Seiten
Ganzseitige Anzeigen: 58 Seiten
Preis: £ 3.99
Format: Kann ich nicht sagen. A 4, aber etwas kleiner und etwas breiter.
Preis pro Inhaltsseite: £ 0,03 und ein paar Zerquetschte.
Erwerbsgeschichte
Wie schon geschrieben: in England gekauft. Genauer bei Sainsbury; zusammen mit ein paar Sandwiches und Crisps für die Rückreise auf den Kontinent. Die Mojo aus diesem Monat hatte ich schon.
Titel
Noch ein Marvel-Film? Die trauen echt jedem ihrer Helden Erfolg am Box Office zu. Wahrscheinlich berechtigt. Jetzt Thor? Kenneth Branagh führt Regie? Gibt’s schon einen Teaser? So ungefähr funktionieren die Schlagzeilen. Das ist in Ordnung. Filme sind schließlich teure und riskante Produkte.
Inhalt
Viel Werbung und viel Hollywood. Darüber hinaus eine intelligente Auseinandersetzung mit dem was so in die englischen Kinos schwappt. In Empire wird Kino-Unterhaltung ernst genommen. Aber nicht mit Feuilleton-Steifheit, sondern es wird über Filme geschrieben wie man über sie spricht. Und manchmal schreibt auch der Regusseur eines Überraschungshitsselbst. In diesem Falle Gareth Edwards über die Special Effects in seinem SciFi-Film Monsters.
So etwas wie die sechsseitige Reportage über den Fernsehfilm „The Day After“ und seine sensibilisierende Auswirkungen auf die amerikanischen Zuschauer und Reagans Atomwaffenpolitik müssen Cinema noch in Schnitt erstmal bringen.
Es ist ein Magazin für Leute, die diese Seite in ihrer Lesezeichenliste haben. Selbst für Leser von aintitcool.com macht Empire vermutlich eine wichtige Ingredienz ihres an Printtiteln wohl eher armen Medienmixes aus: Exklusivinterviews sind schließlich Exklusivinterviews.
Layout
Gerade die erste Hälfte ist dermaßen zugeknallt mit völlig themenfremder Werbung (Alkohol und Kosmetika), dass das Blättern etwas unerfreulich wird. Aber nun: Exklusivfotos sind Exklusivfotos.
Verdikt
Bei den Engländern lief „The Social Network“ eine Woche später an als in Deutschland. Auch „The American“ startet in England erst am 26. November und war bei uns schon vor zwei Monaten zu sehen. Das muss mir mal einer erklären. Die müssen doch nicht mal synchronisieren. Wieso diese Verzögerung? Keine Ahnung.
Immerhin kriegen sie dafür als erste die neue Ausgabe von Empire.